Das waren die Top-15-Microtrends im Mai
Weltweite Trends inspirieren uns, schenken eine neue Sichtweise und weisen uns die Zukunft. Mit uns bleiben Sie top-informiert, lesen Sie hier über Roboter, die als Zeitarbeiter arbeiten können, wie ein mutiertes Enzym PET-Flaschen zerlegt oder wie magnetische Impulse Depressionen lindern können und vieles mehr ...
1. KI VERVOLLSTÄNDIGT VIDEOANRUFE
Die Softwareentwickler von Google DeepMind haben eine künstliche Intelligenz entwickelt, um die Qualität von Videoanrufen zu verbessern. Bei schlechter Internetverbindung oder überlasteten Breitbandnetzen aufgrund von intensiver Nutzung kann es zu unterbrochenenen Konversationen kommen, da nicht alle gesprochenen Worte auch beim Empfänger ankommen. Die künstliche Intelligenz verwendet die Tonspuren in einem "Conditioner-Network", um mögliche Worte vorherzusagen, die dann im "Autoregressive-Network" mit der bestehenden Tonspur kombiniert wird. So werden verloren gegangene Worte von der KI ergänzt.
2. ROBOTER ALS ZEITARBEITER VERLEIHEN
Das auf Roboter-KI spezialisierte US-amerikanische Start-up Vicarious hat eine wachsende Flotte von Industrierobotern für Fertigungsaufgaben, die bisher nur von Menschen ausgeführt werden konnten, ausgebildet. Die Roboter-Intelligenz basiert auf Schematanetzwerken, die den Robotern eine Schicht allgemeiner Intelligenz verleihen, sodass die umgebende physische Welt besser verstanden wird, um flexibel darauf reagieren zu können. Wie bei einer Zeitarbeitsfirma werden die Roboter ferner an die Industrie verliehen, während die Abrechnung pro abgeschlossene Aufgabe oder via Stundensatz erfolgt.
3. LIVESHOPPING-KANÄLE FÜR LADENMITARBEITER
Das in Shenzhen ansässige Juweliergeschäft Ideal hat im Zuge der Corona-Pandemie virtuelle Shops mit Livestream-Feature gelauncht. Ideal richtete dafür mithilfe des SaaS-Anbieters YouZan eine Mini-Plattform innerhalb des Messengers WeChat ein. Mitarbeiter bieten die Produkte nun über diesen Kanal landesweit an. Sie erhalten dabei eigene Verkaufsbereiche und eine Verkaufsprovision zwischen 10 und 50 Prozent, während sie im Geschäft lediglich drei Prozent Provision bekamen. Ideal hat zudem eine Medienagentur beauftragt, das Personal zu schulen, damit sie Kunden besser per Livestream überzeugen können.
4. KUNDENAUFKOMMEN IM GESCHÄFT KONTROLLIEREN
Der US-amerikanische Lösungsanbieter für den Einzelhandel Checkpoint Systems bietet mit "SmartOccupancy" ein System an, mit dem Ladenkunden automatisch gezählt werden können, um deren Zahl zu begrenzen. Das Unternehmen nutzt dazu Visiplus 3D-Sensoren zur Personenzählung in Kombination mit seiner Cloudsoftware HALO. Geschäfte können auf einem Dashboard eine maximale Kundenzahl pro Ladenbereich festlegen. Steht der Grenzwert kurz davor, überschritten zu werden, werden Mitarbeiter auf ihrem Mobilgerät alarmiert und können gegensteuern. Ferner wird die Auslastung über ein Ampelsystem visualisiert.
5. KONTAKTLOSE KRANKENHAUSBESUCHE
Die niederländische Event-Agentur Eventcare hat ein Konzept für einen kontaktlosen Container entwickelt, der Krankenhausbesuche in Zeiten der Corona-Pandemie ermöglichen soll. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr in Krankenhäusern sind zurzeit keine Besuche bei Familienangehörigen möglich, selbst wenn diese nicht an COVID-19 erkrankt sind. Der Quarantainer soll dieses Problem beheben, indem ein Fracht-Container in der Mitte mit einer Glasscheibe durchtrennt und auf beiden Seiten mit Mikrofonen ausgestattet wird. Auf diese Weise können verschiedene Patienten den Container von der Krankenhausseite betreten und risikolos ihre Angehörigen sehen.
6. MEDIA-PLATTFORM BIETET WERBEPRODUKTIONSTOOL
Die Musikstreaming-Plattform Spotify hat die Beta-Phase des hauseigenen Werbe-Tools AdStudio geschlossen und ermöglicht die Nutzung nun Menschen und Marken in diversen Ländern. Mit dem kostenlosen Service können Werbetreibende oder auch angehende Künstler Werbekampagnen planen und in einer benutzerfreundlichen Oberfläche verschiedene Targeting-Parameter angeben, wie den Standort oder die gewünschte Altersklasse der Zielgruppen. Die Ausführung und Verbreitung der jeweiligen Kampagne ist kostenpflichtig und startet ab 1000 US Dollar. Spotify bietet mit AdStudio demnach als Media-Plattform ein eigenständiges Werbeproduktionstool an.
7. ONLINE-FORMULARE FÜR TOUCH-EINGABE VERBESSERT
Die Technologiekonzerne Microsoft und Google haben Eingabeelemente in Internetformularen neu gestaltet, um sie besser an die Eingabe mit berührungsempfindlichem Display anzupassen. So wurden beispielsweise Schalter und Knöpfe sowie Navigationselemente und Eingabefelder für den Chromium-Browser neu designt. Chromium ist die Grundlage für die Webbrowser Edge und Chrome. Um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern wurden außerdem die Zielfelder vergrößert und Wischbewegungen unterstützt. Gleichzeitig wurde das gesamte Design modernisiert, um besser auf Tablets und Mobilgeräten zu funktionieren.
8. SNEAKER-PRÄSENTATION IN VR
Der Sportartikelhersteller Asics hat seine neuen Sneakermodelle der Meta-Serie in Virtual Reality präsentiert. Journalisten bekamen eine VR-Brille des Typs Oculus Quest zugeschickt. Sie mussten für die virtuelle Präsentation die Brille aufsetzen und die Controller laden. In der VR-Umgebung, die einem Raumschiff von Außerirdischen ähnelt, wurden die Turnschuhe als Hologramme präsentiert sowie die Unternehmensgeschichte im Video gezeigt. Die Betrachter konnten sich nicht von ihrem Ort lösen. Allerdings mussten sie verschiedene Übungen absolvieren, um die Eigenschaften der Schuhe kennenzulernen.
9. VIRTUELLES FITNESS-TRACKING IN VIDEOSPIELEN
Das US-amerikanische Virtual-Reality-Unternehmen YUR hat eine virtuelle Smartwatch entwickelt, die verbrannte Kalorien und den Puls während des Spielens anzeigt. Die Uhr wird nicht als Wearable getragen, sondern erscheint ausschließlich im virtuellen Umfeld des Videospiels. Die Uhr soll die Träger durch das zusätzliche Monitoring motivieren und Fortschritte sichtbar machen. Durch steigende Benutzung steigt auch das Level der Smartwatch an und die Nutzer können neue personalisierte Gegenstände erhalten, die sie über die mobilen Applikationen an ihrer virtuellen Smartwatch anbringen und im Online-Spiel begutachten können.
10. E-AUTOS ALS SPEICHER FÜR ÜBERFLÜSSIGEN STROM
Der Inkubator thecamp testet im Rahmen eines Projektes via Vehicle-to-Grid-Technologie, die Batterien von Elektroautos als Energiespeicher zu verwenden. Getestet wird das Projekt derzeit am TGV-Bahnhof Aix, wo Reisende ihre V2G-kompatiblen Autos auf einem vorgesehen Parkplatz abstellen und via App ihr Rückreisedatum und den dann benötigten Ladezustand der Batterie mitteilen können. Während der Abwesenheit werden die Autos dann zur Energiespeicherung von Strom verwendet, der gerade nicht verbraucht werden kann. Nutzer erhalten dafür digitale Token, mit denen Park- oder Mietwagengebühren bezahlt werden können.
11. MUTIERTES ENZYM ZERLEGT PET-FLASCHEN
Das französische Start-up Carbios nutzt ein mutiertes bakterielles Enzym, um Plastikflaschen schneller zu recyclen als es mit herkömmlichen Mitteln möglich war. Das Enzym LLC (Leaf-Branch Compost Cutinase) wurde mit Aminosäuren verändert und zerlegt Polyethylenterephthalat (PET) in seine beiden Bausteine Terephthalsäure und Ethylenglykol. In zehn Stunden kann das Enzym 200 Gramm des PET zu 90 Prozent abbauen. Aus den gewonnenen Bestandteilen lässt sich neuer PET-Kunststoff in hoher Qualität herstellen. Plastikflaschen aus dem Material sind genauso stabil wie die aus herkömmlichem PET.
12. AVATARBASIERTE VIDEOCHAT-PLATTFORM
Das US-amerikanische Start-up Siempre hat eine avatargesteuerte Videochat-Plattform gelauncht. Teilnehmer wählen sich dabei wie üblich zunächst in eine Sitzung ein und können die anderen Teilnehmer anschließend hören und sehen, während sie darüber hinaus jeweils ein Avatar zugewiesen bekommen. Mit dem Avatar können sich die Teilnehmer dann via Tastatur auf einer ausgewählten Raumkarte bewegen. Entfernen sich Avatare voneinander, so hat dies direkten Einfluss auf den Audio- und Videokontakt, indem sich Personen dann weder sehen noch hören können, sodass Privatgespräche möglich werden.
13. BIOSENSOR ÜBERWACHT VITALFUNKTIONEN
Der US-amerikanische Hersteller von Biosensoren Life Signals hat einen Biosensor speziell zur Überwachung der Symptome einer COVID-19-Erkrankung entwickelt. Der etwa faustgroße Sensor kann eigenständig auf der Brust angebracht werden und ist mit einer Applikation für das Smartphone verbunden. Der Sensor fertigt ein Elektrokardiogramm in Echtzeit an, überprüft die Hauttemperatur und misst den Sauerstoffgehalt im Blut. Die Applikation ist benutzerfreundlich aufgebaut, sodass Menschen nicht spekulativ in die Notaufnahme gehen und ihre Gesundheit gefährden müssen. Zudem können vorerkrankte Personen teilweise aus der Distanz beobachtet werden.
14. ONLINESHOP-LIEFERDIENST ERMÖGLICHT ANPROBE
Der tschechische Online-Modeanbieter ZOOT liefert Bestellungen mit "ZOOT Taxis" aus, die Retouren gleich wieder mitnehmen. Kunden, die aufgrund der Corona-Pandemie keine Gelegenheit haben, Geschäfte zu besuchen und Kleidung anzuprobieren, können sich Outfits online bestellen und sie sich mit dem "ZOOT Taxi" liefern lassen. Der Fahrer stellt die Ware unter Wahrung der Regeln des Social Distancing vor die Tür und wartet 20 Minuten, bis der Kunde anprobiert hat. Möchte er die vorab bezahlte Ware nicht behalten, wird dem Kunden das Geld rückerstattet und das "ZOOT Taxi" nimmt die Ware wieder mit.
15. MAGNETISCHE IMPULSE LINDERN DEPRESSIONEN
Wissenschaftler der US-amerikanischen Universität Stanford haben in einer klinischen Studie erfolgreich die Symptone von Patienten mit Langzeitdepressionen durch magnetische Impulse gelindert. Das Verfahren namens SAINT ist eine Form der transkraniellen Magnetstimulation, bei der eine bestimmte Region im präfrontalen Cortex des Gehirns anvisiert und mit magnetischen Impulsen stimuliert wird. Laut den Forschern ist ein bestimmter Bereich im präfrontalen Cortex bei Menschen mit Depressionen überaktiv und kann durch eine erhöhte Anzahl von 1.800 anstatt 600 Impulsen pro Sitzung stabilisiert werden.
Quelle: TRENDONE GmbH, www.trendexplorer.com, Executive Trend Summary Mai 2020